Allergische Erkrankungen betreffen mehr als eine Milliarde Menschen weltweit. Die stark ansteigende Prävalenz von allergischer Rhinitis, Asthma und Atopischer Dermatitis in den letzten Jahrzehnten hat dazu geführt, dass man inzwischen von einer Allergie-Epidemie spricht. Nahrungsmittelallergien folgen nun in einer zweiten Welle und verursachen bereits einen Anstieg vital bedrohlicher Anaphylaxien bei Kindern und Jugendlichen.
Wie in vielen Studien gezeigt werden konnte, verhindert der westliche Lebensstil mit u.a. verbesserter Hygiene, verminderter mikrobieller und Lebensmittelvielfalt eine ausreichende Antigen-Exposition und somit die nötige Stimulation und Regulierung unseres Immunsystems. Bei entsprechender genetischer Veranlagung kann dies dann zur Ausbildung von Allergien führen. Klimawandel, Luftverschmutzung und Schadstoffe in Innenräumen (z.B. Tabakrauch) gelten als weitere Risikofaktoren.
Der kontinuierliche technische Fortschritt in der in vitro-Allergiediagnostik (rekombinante Allergene, Multiplex-Assays, zelluläre Assays) ermöglicht heute eine präzise individuelle Diagnosestellung und Risikoeinschätzung. Zusätzlich ermöglicht sie die Selektion der für die*den einzelne*n Patientin*Patienten erfolgversprechendsten Immuntherapie. Die wissenschaftliche Forschung ist Voraussetzung für diese moderne individualisierte Medizin und entwickelt das Werkzeug für unsere tägliche Arbeit mit Patient*inne