Die Arbeitsgruppe Photodermatologie und Bioimmuntherapie bietet im klinischen Bereich alle dem aktuellen Stand der Medizin entsprechenden photo(chemo)therapeutischen Modalitäten an und hat durch Dosis-Wirkungsstudien in den letzten Jahren wesentlich zu deren Optimierung und Weiterentwicklung beigetragen. Therapiemodalitäten wie Psoralen+UVA (PUVA) Photochemotherapie, 311nm UVB, UVA-1 und extrakorporale Photopherese dienen der Behandlung von Hauterkrankungen wie Psoriasis (Schuppenflechte), Ekzemen, Vitiligo („Weißfleckenkrankheit“), Mastozytosen, Graft-versus-Host-Disease (GVHD) nach allogenen Knochenmarktransplantationen und T-Zell-Lymphomen der Haut sowie der Abhärtungstherapie ("Hardening") bei Photodermatosen, insbesondere der polymorphen Lichtdermatose ("Sonnenallergie").
Die Wirkmechanismen der Photo(chemo)therapie sind bis heute nicht genau geklärt, sie scheinen aber vor allem auf immunmodulierenden und proapoptischen Effekten, welche zur programmierten Eliminierung abnormaler Zellen in der Haut führen, zu beruhen. Insbesondere bestehen Beziehungen zu den Wirkmechanismen biotechnologisch hergestellter Biologika mit anti-entzündlichen Effekten, die der Behandlung der Psoriasis dienen. Die Photo(chemo)therapie ist somit eine Art natürliche Bioimmuntherapie. Klinische Studien der Arbeitsgruppe haben eindrucksvoll die synergistische Wirkung von Phototherapie und Biologika wie Tumornekrosefaktor-alpha-Inhibitoren oder Antikörper gegen IL-12/23 gezeigt und die Überlegenheit und Nachhaltigkeit bei PatientInnen mit Psoriasis bewiesen.
Einen wesentlichen Schwerpunkt der Arbeitsgruppe stellt die translationale Forschung dar, wobei biomedizinische Modelle und Zellkulturen zur Erforschung der molekularen Wirkmechanismen der Phototherapie zur Anwendung kommen. Insbesondere studiert die Arbeitsgruppe dabei die Bedeutung von immunregulatorischen Zellen und sog. Th17-Zellen, aber auch von löslichen Faktoren, wie z.B. Platelet-Activating Factor (PAF), Zytokinen und Neuropeptiden bei der Vermittlung von therapeutischen UV-Effekten. So konnte bereits gezeigt werden, dass die Photo(chemo)therapie proinflammatorische Zytokine wie IL-9, IL-17 und IL-23 hinunterreguliert und die Produktion immunsuppressiver Zytokine wie IL-10 steigert, was wesentlich für die therapeutische Wirkung zu sein scheint. Ziel ist es durch das bessere Verständnis der molekularen Mechanismen der Photochemotherapie die Entwicklung der Behandlung entzündlicher Erkrankungen wie der Psoriasis, aber auch neoplastischer Erkrankungen wie des kutanen T-Zell-Lymphoms weiter voranzutreiben und neue Therapien mit erhöhter Effektivität und Nachhaltigkeit bei gleichzeitig verbessertem Sicherheitsprofil zu entwickeln.